Diese Nacht lag eine Unruhe in der Luft. Mein treuer Begleiter Lokum weckte mich mit seinem Knurren. Er war oben im Flur aufgeregt. Ich stand auf und ging zu ihm. „Was ist los? Komm, wir gehen runter,“ sagte ich, und zusammen mit Ponschi stürmten wir bellend und springend die Treppe hinunter. Wir kontrollierten jeden Raum und den Garten. Alles war in Ordnung. Es war sehr windig draußen; ich denke, Lokum konnte nicht einschätzen, was los war, und fühlte sich unwohl.
In dieser Nacht fiel mir zum ersten Mal etwas Besonderes auf. Ich hatte Kerzen für Kral, İm, Canım und Boncuk angezündet, die im Garten liegen. Im Zwielicht und in der Kälte wärmte das Licht der Kerzen plötzlich mein Inneres. Ich fühlte, dass meine Kinder in Sicherheit waren. Das Licht einer einzigen Kerze gab mir ein Gefühl von Frieden und ließ mich spüren, dass auch meine verstorbenen Gefährten in Ruhe und nicht allein sind.
Lasst uns also für alle Lebewesen, die gestorben oder getötet wurden, eine Kerze anzünden, was meint ihr?
Das Jahr 2024 war ein Jahr voller Katastrophen. In der Türkei wurden aufgrund eines neuen Gesetzes Hunderttausende Hunde getötet, und dieses Massaker geht unaufhörlich weiter. Auch in anderen Ländern erlitten Tiere großes Leid: in Spanien, Polen und fast ganz Europa.
Lasst uns eine Kerze für all diese Seelen anzünden.
Lasst uns gemeinsam die dunklen Tage erhellen.
Esma Arslan